Feuerwehrhäuser in Marköbel

Die Geschichte der Feuerwehrhäuser in Marköbel wurde der Chronik anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Marköbel 1998 entnommen.

Die folgenden, teils historischen, Aufnahmen zeigen die verschiedenen Feuerwehrhäuser in Marköbel bis 2012.

Rathaus
Feuerwehrgerätehalle Bär-GäßchenFeuerwehrgerätehaus Urnenstraße

Rathaus

Im Protokoll des Marköbler Märkergerichtes von 1719 wird erstmals eine Feuerspritze erwähnt.
Spätestens ab diesem Zeitpunkt stellt sich die Frage nach der Unterbringung.
Anfänglich war die Ausrüstung im Rathaus (heute Historisches Rathaus) untergebracht.

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Das Bild links oben (aus: „Das Rathaus in Marköbel, 1885-1890“, in: Historische Bilddokumente http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bd/id/160-026 (Stand: 08.03.2011)) zeigt die Südseite des Rathauses. Deutlich ist das Tor der Feuerwehrausfahrt zu erkennen.
Wie unsere Aufnahme aus dem Jahre 2013 (Bild rechts oben), aus ähnlicher Position wie die historische Abbildung aufgenommen, zeigt sind noch heute die halbrunden Balken der Ausfahrt zu sehen.
Einen Blick ins Innere gewährt uns das letzte Bild von ca. 1910 (aus: „Hessische Rathäuser – Ihre Erhaltung und Entstellung“, Marburg 1912).
Deutlich sind die Löscheimer unter der Decke sowie Leitern und Stangen zu erkennen.
1909 erhält die Gemeinde Marköbel die Genehmigung zur Errichtung eines Anbaus mit Feuerwehrturm an das Rathaus als Spritzenhaus.
Bis 1937 wurden die Feuerlöschgeräte im Rathaus aufbewahrt.
Dann zogen diese in die neu errichtete Feuerwehrgerätehalle im Bär-Gäßchen um.
Die Feuerwehranbauten mit Schlauchturm am Rathaus wurden abgebrochen.
Anschließend wurde das Rathaus saniert.

Feuerwehrgerätehalle Bär-Gäßchen

1936/1937 wird eine Feuerwehrgerätehalle mit Schlauchtrocknungsturm im Bär-Gäßchen erbaut.
Der Schlauchturm dient gleichzeitig als Steigerturm.

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(Unsere Bilder zeigen den Zustand in den 1970ziger Jahre)

Ab 1938 wird hier der neue Tragkraftspritzenanhänger mit einen PKW „Hanomag“ als Zugfahrzeug untergestellt.
Ab 1950 dient ein zum Mannschaftswagen umgebauter Opel Blitz als Zugfahrzeug.
1963 wird ein neues Löschgruppenfahrzeug 8 (LF 8) in Dienst gestellt.
Es wird an Stelle des Opel Blitz in der Halle untergestellt.

In den 70ziger Jahren des letzten Jahrhunderts sind neben dem Fahrzeug der ehemalige Tragkraftspritzenanhänger, nun als Schlauchanhänger genutzt, und die Geräte für die Jugendfeuerwehrwettkämpfe im Haus untergebracht (Bild unten links).

Für die Einsatzkleidung stehen einige Haken und ein Regal zur Verfügung. (Bild unten rechts)

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Ab 1976 beginnen die Diskussionen um ein neues Gerätehaus.
Für einen 1978 angeschafften VW-Bus, der zum Mannschaftstransportwagen (MTW) umgebaut wird, muss ein Unterstellplatz gefunden werden.
Neben der vorhandenen Halle wird eine Fertiggarage aufgestellt.

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In der Neujahrsnacht 1980/1981 wird in das Feuerwehrgerätehaus eingebrochen.
Das untergestellte Löschgruppenfahrzeug 8 wird gestohlen.
Die Diebe verunfallen wenige Kilometer vom Feuerwehrhaus entfernt und können unerkannt entkommen.
Das Fahrzeug bleibt als Totalschaden zurück.

1982 findet der Umzug in das neue Feuerwehrgerätehaus in der Hauptstraße statt.
Das Haus im Bär-Gäßchen dient zunächst als Bauhof.

1995 wird die ehemalige Feuerwehrgerätehalle abgebrochen (Bild unten).

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Feuerwehrgerätehaus Urnenstraße

1982 wird das neue Feuerwehrgerätehaus neben der alten Schule in der Urnenstraße fertiggestellt.
Hier finden die beiden Fahrzeuge und die Mannschaft ihren Platz.
Erstmals gibt es einen separaten Umkleideraum, Duschen, eine Küche und einen großen Schulungsraum.
Im Obergeschoß entsteht ein Saal, der auch von Vereinen und Privatpersonen genutzt werden kann.

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1989 wird ein gebrauchtes Tanklöschfahrzeug (TLF 8/8) in Dienst gestellt.
Nun wird es eng im Feuerwehrhaus.
Das TLF und das Mannschaftstransportfahrzeug stehen hintereinander.

1992 wird das Mannschaftstransportfahrzeug durch ein neues Modell ersetzt.
Dieses ist länger als das bisherige. Somit wird die räumliche Situation noch einmal verschärft.
Es werden erstmals Pläne über eine Erweiterung des Feuerwehrhauses diskutiert.

1995 stimmt die Gemeindevertretung einen Anbau zu.
Es entstehen eine weitere Fahrzeugbox und ein Jugendfeuerwehrraum im Obergeschoß.
Die Arbeiten werden im Wesentlichen durch Eigenleistung erbracht.

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Ab ca. 2003 wird deutlich, dass der Zahn der Zeit am Feuerwehrhaus nagt.
Die sanitären Anlagen und die Küche müssen dringend erneuert werden.
Der Hof im Bereich der Fahrzeughalle hat sich merklich gesenkt.
Das Feuerwehrhaus entspricht nicht mehr den aktuellen Sicherheitsanforderungen.
Da das Feuerwehrhaus in Langenbergheim ebenfalls sanierungsbedürftig ist beschließt die Gemeindevertretung 2007 den Bau eines gemeinsamen Feuerwehrhauses.

Im September 2012 zieht die Feuerwehr Hammersbach-Marköbel, begleitet vom Spielmanns- und Fanfarenzug Ronneburg, in das neue gemeinsame Feuerwehrhaus um.

Das bisherige Feuerwehrhaus wird an die Johanniter Unfallhilfe vermietet.
Die dort eine Rettungswache einrichtet.
Der Saal im Obergeschoß steht weiterhin den Vereinen zur Verfügung.

2015 wird das Martin-Luther-Haus durch die Gemeinde Hammersbach übernommen.
Das Gebäude wird saniert, die vorher im Feuerwehrhaus untergebrachten Vereine finden hier eine neue Bleibe.
Nun wird das ehemalige Feuerwehrhaus in der Urnenstraße an die Johanniter Unfallhilfe veräußert.